Sie leiden nach dem Essen häufig unter Bauchschmerzen und einem brennenden Gefühl im Magen? Sie werden regelmäßig von Übelkeit, Darmträgheit, Erbrechen und Blähungen gequält, wissen aber nicht, worin diese Symptome ihre Ursache haben könnten? Sie sind antriebslos, fühlen sich manchmal verwirrt, ihre Zunge schwillt an und sie haben grundlos Ekzeme am Körper? Dann könnte es sein, dass Sie wie viele andere Menschen an einer Gluten/Weizensensitivität leiden, ohne es zu ahnen.
Was ist Gluten
Gluten, auch Klebeeiweiß genannt, ist ein Proteingemisch das in den Samen vieler Getreide vorkommt, beispielweise in Weizen, Roggen, Dinkel, Hafer und Gerste. Hier zeigt sich schon das Problem, gehören Produkte aus diesen Getreidesorten doch zu den Grundnahrungsmitteln unserer Esskultur. Gluten ist jedoch schwer verdaulich, so dass es nicht vollständig in einzelne Aminosäuren zerlegt wird. Die verbliebenen sogenannten Peptide des Glutens werden vom Darm als feindliche Eindringlinge interpretiert, was eine Überreaktion der Darmschleimhaut zur Folge hat.
Die Diagnose einer Gluten-Unverträglichkeit
Immer mehr Menschen leiden heute an den beschriebenen Symptomen, die oft als unerklärlich empfunden werden. Die Unverträglichkeit tritt häufig um das 2. und das 40. Lebensjahr herum auf. Eine sichere Diagnose erfolgt bei einem Facharzt, der eine Untersuchung des Blutes vornimmt. Können dabei spezifische Antikörper nachgewiesen werden, bringt eine Biopsie des Dünndarms endgültige Gewissheit. Mögliche Diagnosen sind Weizenallergie, Glutensensitivität oder Zölliakie. Um die Lebensqualität wieder herzustellen sollte die Ernährung umgestellt werden.
Die Ursachen von Gluten-Unverträglichkeit
Wer auf Gluten sensitiv oder allergisch reagiert, hat mit verschiedenen Mangelerscheinungen zu kämpfen. Aber wie kommt es zu dieser immer häufiger auftretenden Erscheinung, unter der so viele Menschen leiden müssen? Eine mögliche Ursache ist der veränderte Umgang mit den Getreiden, sowohl beim Anbau als auch bei der Weiterverarbeitung. Ein Mangel an Magensäure, der durch die Einnahme verschiedener Medikamente oder einen Mangel an Zink oder Vitamin B 6 verursacht wird, kann die Empfindlichkeit befördern. Eine geschädigte Darmschleimhaut kann die Getreide-Peptide nicht verarbeiten. Man spürt im Darm keine Schmerzen, darum merkt man oft erst spät, dass mit ihm etwas nicht in Ordnung ist. Stetiger Stress, ein Hormonungleichgewicht, zu wenig Bewegung und Sonnenlicht und eine chronische schlechte Ernährung können dazu führen, dass der Darm seinen Aufgaben nicht mehr gewachsen ist.
Was tun bei Gluten-Unverträglichkeit
Es gibt nur einen Weg, der dauerhaft hilfreich ist: den kompletten Verzicht auf glutenhaltige Lebensmittel. Leider ist Gluten in recht vielen Lebensmitteln enthalten: nicht nur in Brot und Brötchen, sondern auch in Wurstwaren, Bier, Süßigkeiten, verschiedenen Käsen und eingedickten Früchten.
Gibt es denn überhaupt noch etwas, das man essen kann? mögen sich manche jetzt fragen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, Ja, natürlich. Die Umstellung auf eine glutenfreie Kost ist am Anfang mühsam und erfordert einige Recherche, aber das Wohlbefinden und die Beschwerdefreiheit lohnt die Mühe auf jeden Fall.
Glutenfrei leben bedeutet gesund leben
So war es zumindest bei mir. Ich greife viel öfter zu Obst und Gemüse, als es früher der Fall war. Ich genieße Reis und Kartoffeln an Stelle von Nudeln, esse Nüsse und Milchprodukte. Immer mehr Supermärkte haben sich angepasst und bieten glutenfreie Lebensmittel an, die deutlich gekennzeichnet sind. Da sich Gluten oft auch in Fertiglebensmitteln versteckt, verzichte ich darauf – ein großer Schritt zu einer gesünderen Lebensweise.
Fotos: Claire Sutton, Andrea Nguyen, Gavin Firkser, phoenixdiaz